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Schwabach Markgrafen-/Postareal

2. Preis

In Arbeitsgemeinschaft mit:

Prof. Johannes Kappler, Architektur und Städtebau GmbH

Das städtebauliche Konzept für das Markgrafen- / Postareal in Schwabach sieht vor, die prägnanten Merkmale und unentdeckten Geheimnisse des Ortes situativ erlebbar zu machen und das neue Stadtgefüge mit einer Abfolge an sozial inklusiven, aneignungsoffenen Räumen und differenzierten, urbanen Angeboten optimal mit seiner Umgebung zu verknüpfen. Damit soll das Planungsgebiet zu einem Bindeglied zwischen der historischen Altstadt und dem Stadtpark im Alltag aller Schwabacherinnen und Schwabacher werden und zugleich die historische Innenstadt für Besucherinnen und Besucher attraktiver machen. Somit trägt die Gebietsentwicklung auch zu einer Aufwertung der bestehenden Einzelhandelslagen im Stadtzentrum bei.

Zudem wird den ambitionierten Zielen der Auslobung für eine nachhaltige Gebietsentwicklung mit Lösungsvorschlägen begegnet, die als ein praktischer Mehrwert und nicht als eine Einschränkung an Lebensqualität wahrgenommen werden. Es entsteht ein Stadtklima, das die Entfaltung individueller Lebensformen und die Teilhabe am Gemeinschaftsleben gleichermaßen fördert. Somit wird das Markgrafen- / Postareal in Schwabach trotz seines unverwechselbaren ortsbezogenen Charakters zu einem Prototyp für einen Städtebau der Transformation im Rahmen der Bauwende.

Bebauungsstruktur als Ergänzung der bestehenden Siedlungsfragmente mit einer ausgewogenen Balance zwischen Dichte, Urbanität und Freiraumangeboten

Die vorgeschlagene Bebauungsstruktur sieht eine Komplettierung der bestehenden Siedlungsfragmente vor, die zu fünf klar ablesbaren Baufeldern gruppiert werden und die Textur der Stadt vervollständigen. Durch die gewählte Ausbildung der Baufelder wird eine maßstäbliche Eingliederung und optimale Anbindung an die Umgebung mittels durchgängiger Platzräume in Form einer Mischverkehrsfläche erzielt. Die gewählte Bebauungsstruktur ermöglicht eine differenzierte Abstufung von öffentlichen, gemeinschaftlichen und privaten Räumen. Während die Platzräume den öffentlichen Freiraumbedarf der Stadt Schwabach ergänzen, bieten die Räume im Inneren der Baufelder attraktive Orte für nachbarschaftliche Aktivitäten.

Nutzungsstruktur mit integrativen Clustern für innovative Formen der bürgernahen Verwaltung, der alltäglichen Kultur und des bezahlbaren Wohnens für ein lebendiges Miteinander

Entsprechend der Bebauungsstruktur werden die einzelnen Baufelder gemäß ihrer Lage und Bestandsbebauung in fünf Nutzungscluster gegliedert. Das bestehende Postgebäude im Westen wird in einen Nutzungscluster für innovative Formen einer bürgernahen Verwaltung mit einem Eingangsbereich integriert, der als niederschwellige Anlaufstelle für alle Schwabacherinnen und Schwabacher dient. Der Cluster mit dem Markgrafensaal wird zu einem Kulturcluster erweitert, der als ein lebendiger Veranstaltungsort in Erscheinung tritt. Südlich davon entsteht an einer optimal erschlossenen Stelle ein Mobilitätscluster in Form eines Mobilitätshubs. Neben den nachzuweisenden PKW-Stellplätzen werden im Erdgeschoss zusätzliche Mobilitätsangebote (Fahrräder, Roller) mit sozio-kulturellen Angeboten wie einer Informations- und Partizipationsstelle für den Transformationsprozess des Quartiers oder bedarfsorientierten Co-Working-Spaces geschaffen. Das bestehende Wohnhaus mit Metzgerei findet eine Ecke weiter im benachbarten Wohncluster eine identische Heimat, könnte aber auch am alten Standort erhalten bleiben. Hier im östlichen Baufeld ist der bereits vorhandene Typus des urbanen Stadthauses mit großzügigem Gartenanteil auf Einzelparzellen für die Komplettierung der perforierten Blockrandbebauung vorgesehen. Dieser Typus begünstigt die Realisierung eines variablen Geschosswohnungsbaus mit neuen Konzepten für barrierefreies und bezahlbares Mehrgenerationenwohnen (z. B. auch für Genossenschaften, Baugemeinschaften). Nördlich der Ludwigstraße rundet ein neuer Hotelbau das städtebauliche Ensemble öffentlicher Bauten mit der Kirche St. Sebald und dem Verwaltungsgebäude der Stadt Schwabach ab. Im gesamten Planungsgebiet wird ein besonderes Augenmerk auf die Aktivierung Dachflächen gelegt. Sie werden in allen Nutzungsclustern als gemeinschaftliche Freiflächen mit Freisitzen und Gärten genutzt.

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