Hotel am Aqualand
3. Preis
in Zusammenarbeit mit Johannes Kappler Architektur und Städtebau und Ingenieurbüro Hausladen München
Ortsspezifisch. Modular. Nachhaltig.
Das Ziel des Bebauungsvorschlags für das Hotel am Aqualand ist es, auf der einen Seite einen passgenauen, skulpturalen Stadtbaustein im Landschaftsraum um Köln-Chorweiler zu verorten und auf der anderen Seite einen Gebäudetyp als Prototyp für eine neue Generation nachhaltiger Hotelimmobilien zu entwickeln, der wirtschaftliche und funktionale Effizienz mit einer einzigartigen Aufenthaltsqualität für die Gäste verknüpft. Die Alleinstellungsmerkmale des Neubaus setzen sich aus den folgenden Einzelaspekten zusammen und schaffen einen Ort, der positive Assoziationen weckt und bleibende Erinnerungen schafft.
Landschaftsräumliche Setzung
Der Neubau des Hotels Aqualand erstreckt über die gesamte Breite des Entwurfsgrundstücks parallel Merianstraße. Dies führt zu einer klaren Adressbildung des Gebäudes an einer der wichtigsten Zugänge nach Köln-Chorweiler. Gleichzeitig bildet der Baukörper den Auftakt einer prägnanten Landschaftsstruktur, die nach Norden die angrenzenden Sportplätze und Parkplatzanlagen mit dichtem Gehölz umsäumt. Das Volumen ist auf dem Grundstück so platziert, dass es zur Merianstraße nach Südosten ein großzügiges Vorfeld für den Eingangsbereich bietet und nach Nordwesten direkt an den Landschaftsraum anschließt. Die Erdgeschosszone ist auf den notwenigen Flächenbedarf reduziert, um den Versiegelungsgrad des Grundstücks gegenüber der Bestandsituation deutlich zu minimieren.
Programmatische Schichtung
Die drei wesentlichen Teile des Raumprogramms sind in vertikaler Richtung geschichtet. Im Erdgeschoss befindet sich der Eingangsbereich mit Gastronomie, sodass diese Nutzungen vom angrenzenden Freiraum maximal profitieren können. Die optimale Erreichbarkeit des Restaurants und der Bar begünstigt dabei auch einen schwellenlosen Zugang von externen Gästen. Über eine zentrale Erschließungszone mit Aufzügen und Treppe gelangt man in den Konferenzbereich mit Tagungs- und Verwaltungsräumen im 1. Obergeschoss. Die Raumspangen sind so organisiert, dass sich eine maximale Anzahl an unterschiedlichen Raumkonfigurationen ergeben kann. Es folgen vier weitere Obergeschosse mit insgesamt 128 Hotelzimmern, die einen komfortablen Schlafraum und eine großzügigen Sanitärzelle mit einem räumlich differenzierten Bereich für das WC bieten.
Skulpturale Gestalt
Um dem Gebäude eine skulpturale Gestalt im Landschaftsraum zu geben, wird die Grundfläche nicht nur in vertikaler Richtung extrudiert. Stattdessen werden die Volumina der einzelnen Programmteile leicht zueinander versetzt. Neben der ästhetischen Wirkung als Blickfang entlang der Merianstraße ergeben sich durch diese Verschiebung auch funktionale Vorteile. Im Erdgeschoss entsteht ein geschützter Vorbereich vor der Hotellobby und dem Restaurant. Im 1. Obergeschoss profitieren die Gäste der Konferenzen von einem Freibereich mit Ausblick ins Grüne. Zudem gelingt es durch die Gestalt des Gebäudes auch eine Verwandtschaft zum Volumen des Aqualands aufzubauen, das mit einer homogeneren Farbgestaltung ebenfalls als eine solitäre Gebäudeskulptur im Landschaftsraum gelesen werden könnte.
Gebäudetypologische Organisation
Der Hotelneubau ist als Dreibund organisiert. An der Außenfassade können alle Aufenthaltsräume optimal belichtet und belüftet werden. Die innere Raumzone ist für die vertikale Erschließung, Neben- und Sanitärräume sowie Lufträume reserviert, die eine natürliche Belichtung der Erschließungsbereiche und eine Sichtbeziehung zwischen den einzelnen Etagen ermöglichen. Damit kann für den Gebäudekomplex die für Hotels typische Erschließungsform mit einem dunklen, unattraktiven Mittelgang vermieden werden, ohne die Flächeneffizient einzuschränken. Für Hotelgäste bieten sich optimale Orientierungsmöglichkeiten im gesamten Gebäude und attraktive Raumfolgen von der Hotellobby bis zum Hotelzimmer. Für den Betrieb des Hotels bieten sich maximale Vorteile durch kurze Wege für das Personal.
Nachhaltiges Konstruktionsprinzip und Technikkonzept
Der regelmäßige Aufbau der einzelnen Raumgruppen wird konsequent in ein modulares Holzhybrid-Tragwerk umgesetzt, das dem programmatischen Aufbau des Gebäudes entspricht. Die vertikalen Erschließungsbereiche im Inneren bestehen aus massiven, aussteifenden Betonkernen. Das Erdgeschoss und 1. Obergeschoss werden durch eine filigrane Raumstruktur aus Betonstützen, Betonträgern und Betondecken gebildet, die auch als Speichermasse aktiviert werden können. Die Obergeschosse mit den Hotelzimmern sind hingegen aus modularen Massivholzwänden und vorfabrizierten Betondecken aufgebaut. Durch diese Materialkombinationen entsteht ein besonders behagliches Raumklima.
Besonderes Alleinstellungsmerkmal
Wie kein zweites Hotel auf dem Kölner Hotelmarkt nutzt das Gebäude die Lagegunst im Grünen und die optimale Anbindung an den Wellnessbereich des Aqualands als Alleinstellungsmerkmal. Der Landschaftsraum der Umgebung findet im Inneren durch Pflanzenelemente seine Fortsetzung, die zusätzlich für ein frisches Raumklima sorgen. Auch die Dachflächen sind als Grünflächen ausgebildet und dienen als Retentionsflächen dem Klimaschutz. Ebenso trägt die Verwendung lokaler Baumaterialien zum nachhaltigen Gebäudekonzept und einer natürlichen Erscheinungsform bei. Ergänzt wird dies durch die Farbgebung des Hotelneubaus, mit der das photosynthetische Grün der Umgebung aufgenommen wird. Durch diese Farbgebung wird das Hotel Aqualand selbstverständlicher Bestandteil des Landschaftsraums um den Fühlinger See.